Natur- und Nationalpark
Grünow liegt am Rande des Müritz-Nationalparks und in der Nähe des Naturparks Feldberger Seenlandschaft.
Der Müritz-Nationalpark
Im Nationalpark soll eine vom Menschen weitgehend unbeeinflusste natürliche Entwicklung stattfinden. Er erstreckt sich über Neustrelitz und Serrahn bis nach Koldenhof.
Nationalparke dienen ausdrücklich auch der Erholung und Bildung in unverdorbener Natur. Sie helfen, unsere zunehmende Entfremdung von der Natur aufzuheben.
Der Nationalpark besteht aus zwei Teilflächen und ist insgesamt 318 Quadratkilometer groß.
65% der Fläche sind mit Wald bedeckt. Gewässer nehmen 12%, Moore 8% ein. 6% sind Wiesen und Weiden. Ackerflächen beanspruchen zur Zeit nur noch knapp 3%.
Das Gebiet ist sehr dünn besiedelt. Es weist daher noch recht ursprüngliche Natur auf. Hier blieb eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren erhalten, wie kaum anderswo in Europa.
Berühmt ist das heutige Nationalparkgebiet für seine Seeadler, Fischadler und Kraniche.
Wälder
Der Hauptanteil der Waldfläche nimmt heute mit über 75% die Kiefer ein. Größere Buchenwälder sind vor allem im Serrahner Teil anzutreffen. Sie sind teilweise seit 40 Jahren nicht mehr bewirtschaftet und bieten beeindruckende Waldbilder.
Wenn wir im Norddeutschen Tiefland waldfreie Flächen sich selbst überlassen, werden sie zuerst von Birken und Kiefern erobert. Die hiesigen Kiefernforste können wir deshalb auch als solche Pionierwaldstation gelten lassen. In älteren Beständen findet sich aber nicht selten ein schon mehr oder weniger dichter Unterstand von Birken und Eichen. Schließlich folgen Buchen. Diese Entwicklung zu größerer Naturnähe bleibt in den Kernzonen allein der Natur überlassen. Insbesondere auf dem ehemaligen Schießplatzgelände lässt sich die ungestörte Abfolge (Sukzession) von offenen Stadien bis hin zum Wald in einzigartiger Weise beobachten. In der Entwicklungszone soll in einem Übergangszeitraum diese Entwicklung durch forstliche Maßnahmen unterstützt werden.
Moore
Im Nationalpark finden wir verschiedenartigste Moore. Einige entstanden durch die Verlandung flacher Seen. Durch künstliches Absenken des Wasserspiegels unterstützten und beschleunigten unsere Vorfahren ungewollt diesen Prozess. Andere Moore sind das Ergebnis eines langsamen Ansteigens des Grundwasserspiegels.
Seen
Im Nationalpark liegen 103 Seen, die größer als ein Hektar sind. Dazu kommen viele in den weiten Wäldern verstreute kleinere Tümpel. Von den Fließgewässern ist vor allem die Havel zu nennen.
Seen sind bekanntlich sehr empfindliche Ökosysteme, die in Abhängigkeit von Ihrem Wasserhaushalt durch Nährstoffeinträge, Abwässer, fischereiliche und touristische Übernutzung sehr schnell aus ihrem Gleichgewicht gestört werden können. Das ist im Nationalpark leider schon viel zu häufig der Fall. Es gibt aber auch noch einige weitgehend ungestörte Seen.
Äcker und Grünland
Viele inzwischen in unseren Breiten als heimisch geltende Pflanzen- und Tierarten konnten nur einwandern, weil unsere Vorfahren den Wald rodeten und mit den Wiesen, Weiden und Äckern neue Lebensräume schufen. Erst die Industrialisierung der Landwirtschaft in den letzten Jahrzehnten brachte durch großflächige Entwässerungen, Beseitigung von Kleingewässern, Säumen und Hecken sowie Überdüngung und Biozideinsatz viele dieser Arten zum Aussterben in unserer Landschaft.