Zeittafel der Dorfgeschichte

Frühgeschichte

3./4. Jahrhundert Bestattungsplatz bei Grünow , Altfund einer Axt

Mittelalter

8. Jahrhundert Scherben deuten auf eine altslawische Bauernsiedlung hin

15.06.1324 Erste urkundliche Erwähnung Grünows.
Die Knappen Harnid und Erenbert von Wodenswege verkaufen Einkünfte von 9 Brandenburgischen Pfennigen im Dorfe Grunowe an 6 Bauern oder Bürger (Gronow = slawisch Bergrücken).

Ende des 14. Jh. Errichtung der Kirche (Pfarrkirchort des Bistums Havelberg)

1505 22 Bauleute (Bauern) steuern zum Amt Stargard. Den Freischulzenhof besitzt Familie Krüger. Es werden insgesamt 45 Hufen (1 Hufe ca. 17 ha) bewirtschaftet.

Neuzeit

Dreißigjährige Krieg 1618 – 1648

1631 Beim Durchzug des Tillyschen Heeres im Dreißigjährigen Krieg büßt das Dorf 148 Pferde, 51 Ochsen, 109 Kühe, 73 Schweine und 186 Schafe ein. 04.03.1631 Aus Grünow konnte keine Butter (Pacht) geliefert werden, weil Tillys Artilleriepark beherbergt werden musste und das Dorf dabei stark verwüstet wurde.

1653 Grünow ist verwüstet. 1679 besitzen 7 Bauern insgesamt 27 Pferde, 24 Ochsen und 4 Kühe.

1702 Das Pfarrhaus brennt ab. Pfarrwitwenhaus gebaut.

1728 9 Bauern (1 Bauernstelle ca. 40 ha), drei Stellen wüst, doch wohnen dort 10 „Häuschenleute“. Der Goldenbaumer Kornmüller Isaak Hagemeister baut die Holländermühle in Grünow.

Neuere und Neueste Geschichte

1795 Das Bauerndorf Grünow ist ein Straßenangerdorf. 1827 Kirche mit Prediger, Holzwärter Lentzkow, Krug, Schmiede, Freischulze Bartel´s Erben, 8 Bauern, Windmühle, Ziegelei.

1875 552 Einwohner, 8 Bauern, 22 Hofeigentümer. Schule, Feuerspritze, 2 Schmieden, Poststation Ollendorf.

1907 Bau der neuen Försterei am Waldrand.

1921 Grünow besteht neben dem Freischulzenhof aus 3 Erbpächtern, 7 Bauern und 27 Büdnern und ist wohl das größte Dorf im Stargardschen Land.

1927 Errichtung des Gedenksteines für die im 1. Weltkrieg Gefallenen.

1933 461 Einwohner. Grünow gehört zum Kreis Stargard.

Im Juni 1940 brennt der Gas(t)hof am Kreuzdamm ab und mit ihm ein Wohnhaus und eine Schmiede.

Von 1940 bis 1947 Einquartierungen und Zuzug von Bombenflüchtlingen und Umsiedlern/Vertriebenen

Zeitgeschichte

30.04.1945 Besetzung Grünows durch die Rote Armee
30 Männer aus Grünow fielen im 2. Weltkrieg. Weitere Opfer forderte der Krieg aus den Reihen der Bevölkerung durch Typhus und andere Krankheiten. Von 7 internierten Männern im Lager „Fünfeichen" bei Neubrandenburg kehren 2 nicht zurück. 2 Bauern werden enteignet.

1946 In Grünow leben mit Ollendorf und Steinmühle 934 Einwohner

Ab 1950 gehört Grünow zum Kreis Neustrelitz, Amtsbezirk Feldberg (Gebietsreform)

1950/51 verlassen sämtliche größere Bauern das Dorf. Aus deren Betrieben wird die ÖLB (Örtlicher Landwirtschaftsbetrieb) gegründet.

1953 Gründung der Landwirschaftlichen Produktionsgenossenschaft (LPG) „Vorwärts" als Typ III
In den folgenden Jahren des „Sozialistischen Frühlings" mussten alle Bauern der LPG beitreten. Auch die Handwerksbetriebe wie Schmiede, Sattlerei und Tischlerei wurden kollektiviert.

Um 1957 Ein Kulturhaus wird errichtet mit LPG-Küche und Gaststätte.

1964 wird der Turm der Kirche wegen Baufälligkeit abgetragen. Bis 1967 wurde die Kirche restauriert.

1968 Die Teiloberschule Grünow wird geschlossen.

1975 Zusammenschluss der LPG Carpin, Grünow und Ollendorf zur LPG „Vorwärts" Grünow

1976 Dreharbeiten der DEFA: „Viechereien" mit Agnes Kraus.

1982 Es leben in Grünow 288 Einwohner, in Vogelheidi 9 und in Ollendorf 173.

09.11.1989 Fall der Berliner Mauer in Berlin

1990 wird eine neue Gemeindevertretung demokratisch gewählt.

1995 Richtfest des neuen Feuerwehrhauses

1998 der Verein für Kultur, Umwelt und Natur wird gegründet.

04.09.1999 675-Jahrfeier Grünow